Kseni (eine Fremde): multimediales Musiktheater

Jocy de Oliveira ist eine der bekanntesten Komponistinnen Brasiliens. Sie hat bis heute sechs große Opern geschrieben, die in und außerhalb Brasiliens aufgeführt werden. Darunter eine Opern-Trilogie mit "Inori, to the sacred prostitute" (1993) als erster Teil, "Illud Tempus" (1994) als Mittelstück, das u.a. auch in Berlin im Haus der Kulturen der Welt aufgeführt wurde und "As Malibrans" (1997). Seit 2002 setzt sie sich mit dem Medea-Mythos auseinander. Am Ende dieser Arbeit wird ein Musiktheater "Medea Prophezeihung und Ballade" stehen, von dem bereits ein 25 minütiges Segment mit dem Titel "Medea Ballade" auf den Dresdner Tagen der zeitgenössischen Musik  2002 von Sigune von Osten aufgeführt wurde. Die konzertante Fassung dieses Musiktheaters "Kseni-Die Fremde", das Sigune von Osten gewidmet ist,  besteht aus fünf Teilen: "Medea Prophecy, Coro, Who cares if she cries, No civilized women would do this, Medea Ballade". Wie in ihrer Operntrilogie geht es auch hier um die Übersetzung einer mythischen Erzählung in die politische und kulturelle Realität unserer Zeit. Fragen nach dem Fremdsein, dem Andersein,  der Diskriminierung werden an der Frauenfigur der Medea entwickelt. Ausgangspunkt ihrer Komposition ist nicht die antike Tragödie des Euripides, sondern eine Ballade der mittelalterlichen Troubadour, in der dieser antike Mythos in der Sprache des Langue D’Oc nacherzählt wird. Die Melodie dieser Ballade ist Ausgangspunkt einer kompositorischen Dekonstruktion, einer Anreicherung und Einfärbung mit unterschiedlichen Klangfarben.

Neben dem gängigen Instrumentarium werden in diesem Stück auch außereuropäische Instrumente und die SkulpturenInstrumente der Bildenden Künstlerin Ursula Haupenthal, die sowohl als szenische Elemente auf der Bühne als auch als Instrumente fungieren,  eingesetzt.

Realisiert wird das Stück von Sigune von Osten mit dem ART POINT ensemble.

Musik, Text, Konzept, Künstlerische Leitun: Jocy de Oliveira

Sigune von Osten, Sopran / SängerSchauspielerin

ART  POINT ensemble
Ursula Haupenthal  SkulpturenInstrumente,Idiophon
Georg Wettin  Klarinette, Bassklarinette
Norbert Schröder  Violoncello
Serge Baghdassarian  ElektrischeGitarre,Tambura
Claudia Sgarbi  Schlagwerk
Noah Schick  Knabenstimme
Olsen Röhl  Licht
Helge Petzold  Ton