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Sigune von Osten "MenschMaschine-KlangMaschine"

- eine audiovisuelle Performance -

Sigune von Osten entwickelt seit über zehn Jahren audiovisuelle Performances für außergewöhnliche Spielstätten: Das können Fabrikhallen, ehemalige Bergwerke, Industrieanlagen, Steinbrüche oder auch die unberührte Natur sein. Ihr Anliegen ist stets, die Menschen durch den Ort neugierig zu machen und damit die Ohren spielerisch für Neue Klänge und Neue Musik zu öffnen.
"MenschMaschine-KlangMaschine" ist vor allem eine Performance des Klangs auf den Spuren der Philosophie von John Cage. Ob es sich um zwei Millionen Mahlkugeln in der Mühle 6 des Zementwerks handelt, um von vierzig Schlagwerkern bearbeitete Eisentonnen, um Werkmaschinen des THW, die in der Regel bei Katastrophen zum Einsatz kommen und hier ein Quintett mit einem Tenorsaxophon spielen, oder um ein Terzett auf Distanz für Geländer der Übergabestation Schiffsentladung, des Becherwerkklinkersilos mit Tuba am Rhein.
Es geht es um die Sensibilisierung für die Vielfalt und die Unterscheidung von Geräuschen und Klängen, in denen trotz scheinbarer Absonderlichkeit ein jeweils eigener Rhythmus pulsiert. Durch die Auswahl der Texte aus Werks- und Materialbeschreibungen, Gebrauchsanleitungen zu täglich genutzten elektrischen und elektronischen Geräten erhebt sich als Denkanstoß die Frage: Wie weit ist jeder einzelne von uns bereits in der beständig fortschreitenden Technologisierung gefangen und zum Sklaven geworden? Läuft vielleicht der Mensch Gefahr, sich selbst überflüssig zu machen ?
Musikalisch verschmelzen experimentelle Musik mit Vokalem, Jazz, Klassik, außereuropäischer Musik und Geräusch.

Sigune von Osten, Gesang / Stimme

ART POINTensemble
Wu Wei, Sheng / Erhu / Bawu / Xun   Matthias Schubert, Tenorsaxophon
Carl Ludwig Hübsch, Tuba   Raymond Kaczynski, IT-struments / Schlagwerk
Frank Thomé, Schlagwerk   Hans van Koolwijk, KlangMaschinen

AG Neue Musik am Leininger Gymnasium Grünstadt / Silke Egeler-Wittmann, Leitung
MM-Chor, Einstudierung Sigune von Osten   THW Mainz, Ortsgruppenleiter Ralf Essmann
Höhenrettung Mainz, Leitung Benjamin Schwarze

Riverline Ton & Licht GmbH, Licht und Ton
Corinna Janson, Assistenz / Organisation
Demian von Osten, Inspizienz
Krischan Kriesten, Produktionsleitung
Sigune von Osten, Idee / Text / Musik / Künstlerische Gesamtleitung
Michael Cypra, Technische Beratung / Durchführung / Werksleitung
Frankfurter Hof Mainz, Veranstalter
ART POINT, Produktion

Medienecho

"MenschMaschine ?KlangMaschine ? ein Konzert von riesenhaften Ausmaßen
Industrie mal ganz anders: Mit MenschMaschine ? KlangMaschine wurde das Zementwerk in Weisenau zu einer riesigen Konzertbühne. Musik, Gesang, Lichtchoreografie und Performance vereinten sich zu einer großen Show??
?. Ein ganzes Fabrikgelände dient als Konzertraum, als Bühne, Akteur und Instrument zugleich. .. Vom klackernden Einganstor bis zur Illumination nach dem akustischen Ende ist nichts dem Zufall überlassen. Kein Dröhnen, kein Scheppern und Kreischen steht außerhalb der Kunst??"

Rheinzeitung 01.07. 2008

 

"?. Diese Performance wurde ja einerseits von Profis gestaltet, z.B. der renommierte Jazzsaxophonist Matthias Schubert, der alle möglichen, aber auch unmöglichen Klänge aus seinem Instrument herausgeholt hat, und auch Sigune von Osten trat selbst als Sängerin in Aktion. Sie hat sehr geschickt Luigi Nonos düstere Komposition über ein Eisenwerk in Genua ?La fabrica illuminata? - in diese Performance integriert. Das war wirklich der absolute Höhepunkt des Abends. Sehr intensiv! Und da hat man fast schon gemerkt, welche fast schon magische Ausstrahlung Sigune von Osten als Künstlerin besitzt, und warum dann Komponisten, wie Nono, Cage oder Messiaen mit ihr zusammengearbeitet haben.

?.. Und ein Amateurchor auf einem Stahlgerüst hat dann immer wieder Texte z. B. aus Gebrauchsanweisungen für elektrische Geräte skandiert oder auch Schlagworte aus der Betriebswirtschaft, wie ?Innovation? oder ?Rationalisierung?.

Dieser Chor bestand übrigens zum großen Teil aus Arbeitssuchenden, die durch eine Flugblattaktion in Agenturen für Arbeit extra für dieses Projekt rekrutiert wurden.?

?Dieses Infragestellen von Sinn und Unsinn des technischen Fortschritts, das war der Kernpunkt. Und diese inhaltliche Botschaft ist sicherlich rübergekommen?.

? Musikalisch war dieser Abend beste Werbung in Sachen Neue Musik.

Und ich fand am allerwichtigsten dieses Konzept, ungewohnte Klänge an einem ungewöhnlichen Ort zu präsentieren und damit vielleicht auch mehr Zuschauer anzusprechen. Das hat wirklich funktioniert! Denn diese wirklich große Halle war bis auf den letzten Platz besetzt." 

Aus: SWR2 Kultur / Journal am Morgen 31.05.08 (MP3)

??. Es war also nicht bloß nostalgische Verbeugung vor einer Schlüsselgestalt der Neuen Musik, die Sigune von Osten dazu bewogen hatte, ?La fabbrica illuminata?, Nonos Auseinandersetzung mit den Arbeitsbedingungen im Italien der 60er-Jahre, in den Mittelpunkt ihrer audiovisuellen Performance ?MenschMaschine-KlangMaschine? auf dem Gelände der Zementfabrik Mainz-Weisenau zu stellen.

?. Im normalen Konzertumfeld würde das 17-minütige Stück bestenfalls die Funktion des zähneknirschend geduldeten Alibi-Neutöners einnehmen. Ganz den Intentionen des NetzwerksNeue Musik gemäß, in dessen Rahmen die Fabrik-Aktion den Auftakt des Spektrum Villa Musica-Projekts aus Rheinland-Pfalz bildete, hatte Sigune von Osten den kompletten Abend als vermittelnde Heranführung auf dieses eine Werk konzipiert: ?Durch das farbig erleuchtete und mit Christoph Schlägers ?Geräuschgestalten? beschallte Röhrensystem der Unterführung wurden die Besucher auf das offene Werksgeländegeführt, wo Klangarbeiter ? nicht ohne eine gewisse rhythmische Koordination ? den ohrenbetäubenden Kontakt von Zementmahlmaschinen mit Eisengestängen auskosteten??

Nach einer wiederum geräuschhaft grundierten Pause gelangte man in den ausladenden zweiten Stock der ehemaligen Packhalle, der akustisch und optisch bestens präpariert einen idealen Konzertort für den kleinen Gang durch die Geschichte der Industriealisierung abgab, den Sigune on Osten um Nonos Komposition herum gruppiert hatte. Neben dem Hauptwerk selbst in der eindringlichen Interpretation von Ostens, faszinierte vor allem das ?Bambuso Sonoro?, jenes Klangkunstwerk aus unzähligen Flöten, mit dem Hans van Koolwijk seit über zehn Jahren unterwegs ist, eine echte ?KlangMaschine?, die aber doch auf die koordinierende Anstrengung eines Spielers angewiesen ist. Weitere hochklassige Beiträge kamen vom Sheng-Solisten Wu Wie sowie von den Schlagwerkern Raymond Kaczynski und Frank Thomé; prägnant und mit beachtlicher Präzision stellten ,koordiniert von Silke Egeler-Wittmann, die AG Neue Musik des Leininger Gymnasiums Grtünstadt und der aus Arbeitssuchenden zusammengestellte ?MM-Chor? ihre rhythmischen Sprechgesänge (unter anderem aus Gebrauchsanweisungen) und BWL-Schalgworten in den Raum.
All diese, je nach Blickwinkel auch optisch reizvollen Elemente sensibilisierten für Nonos weitaus sperrigere ?Fabbrica?, wie selbstverständlich schien sich sein radikaler Umgang mit Text, Stimme und Arbeitsgeräusch aus dem zuvor Gehörten zu entwickeln??

nmz Magazin Juli / August

Stimmen von Mitwirkenden und Zuhörern

"?.. Uns hat es tatsächlich allen fünfen Spaß gemacht. Die ?Jungs? haben noch am Freitagabend erklärt, sofort wieder mitzumachen, sollten Sie einen erneuten Aufruf an uns starten wollen.
Bliebe mir noch, Ihnen meine Bewunderung auszudrücken. Es war für mich ein großartiges und außerordentliches Erlebnis Ihre Performance erleben zu dürfen. Das, was Sie da inszeniert haben, sucht seinesgleichen. Ein besonderes Bravo von mir??."

D.E. THW Mainz

"?. Vielen Dank für Deine phantastische Idee und tolle Vorstellung. Wir haben alle viel Spaß gehabt, es ist wieder eine einmalige Performance von Dir. Ich danke Dir herzlich für Deine riesige Arbeit. Ich denke, das Publikum zeigte die gleiche Begeisterung wie wir ?.."

Wu Wei, Interpret

"? Ich bin auch sehr froh an diesem Ereignis Mitwirkender gewesen sein zu dürfen, und er wird auch mir lang in positiver Erinnerung bleiben. Danke !"

A. MM-Chor

"?. Auch mir hat es viel Spaß gemacht und ich würde jeder Zeit wieder mitmachen??"

S. H. MM-Chor

"? Soviel Eindrücke zu verdauen, braucht halt seine Zeit. Der Beitrag im Fernsehen hat mir Teile des Stückes gezeigt, von denen ich leider nichts gesehen hatte? Meine Kinder waren total stolz auf mich und konnten wohl auch verstehen, warum mir die Proben so wichtig waren. Für die beiden hatte das noch mal eine neue Dimension bekommen.
Ich bin sehr interessiert, in Kontakt zu bleiben. Bin für so ziemlich alles offen, was inspiriert und lockt?..?."

A. K-B, MM-Chor

"?vielen Dank für die sehr interessante Horizonterweiterung!  Es war mein erstes Projekt dieser Art, und vielleicht nicht das letzte. Die Welt ist Klang.
Nochmals vielen Dank, auch für die Bereitschaft, mit Laien zuarbeiten."

M.S. Mitwirkende MM-Chor

"--- MenschMaschine wird noch lange in mir nachschwingen. Das ganze hat unheimlich viel Spaß gemacht, und es hat mich motiviert, öfter aus dem Alltag auszusteigen und etwas völlig anderes zu tun. Ich fand es toll so interessanten Menschen zu begegnen, die trotz besonderer Talente und Fähigkeiten so "normal" und locker waren."

I.S. Mitwirkende MM-Chor

"?.. Wir waren sehr beeindruckt von allen Menschen und Maschinen, die daran teilgenommen haben. Wir waren von der vielschichtigen Komposition des  Konzertes sehr begeistert. Die Kombination von enthusiastischen Laien und hervorragenden Profis was sehr eindrucksvoll, einschließlich der Lichtskulpturen. Den Organisationsaufwand hinter dem Konzert können wir nur erahnen??.."

S.P. Zuhörerin

"? Dass Sie so viele junge und ältere Menschen zusammenbringen konnten, sich mit diesem Einsatz und Disziplin für solch ein Projekt ein - und mit ihm auseinanderzusetzen ist m.E. ein großer hoffnungsgebender Impuls! Wir sprachen beispielsweise mit einem Mitglied des MM-Chores und waren sehr beeindruckt, wie sich ein sonst moderner Musik gegenüber eher reservierter Mensch angesprochen fühlte und wohl weiterhin neugierig bleibt."

W. K., Zuhörer

" ? eine großartige Choreographie macht es möglich, auch in der eigentlich unmöglichsten Halle
die Zuhörer mit Neuer Musik in den Bann zu schlagen........noch mehr an Schwierigkeiten
kann man sich ja gar nicht ausdenken!
Und die Musik!!!!!!........ das Saxophon...was ein Spieler!!!!!, der Bamboso Sonore,
die Xun !!!.......du hast unglaublich interessante Mitwirkende gehabt ......in einer staubigen Halle .....hast du uns in den Bann geschlagen. "

D. P. Zuhörer 

"Es war ein sehr eindrücklicher Abend in dem Zusammenklang der Location, der einleitenden Performances und der eigentlichen Aufführung !
- Und dann war ich unsicher - hat sich der Kran nun bewegt, weil das zum Konzept gehört, klingt es aus dieser Ecke als Installation oder ist das das Alltagsgeräusch (mir war erst nicht bewusst, dass die Produktion im Werk noch läuft):alle Klänge wurden zu einem Zusammenklang und belebten die Gebäude und Hallen.
??. Klasse Musiker, interessante Klänge, Raumerfahrungen, eine hervorragende Technik und ein perfekter Ablauf - Bravo!"

P.K. Zuhörer

Juli 2008 © ART POINT Trombacher Hof